Abreise aus den UAE

Interkontinentale Umzüge und ein glückliches Händchen


TAG 835

Geboren in Portugal, aufgewachsen in Abu Dhabi nach Hause gekommen nach Bad Homburg.

Klickt bitte auf HD im unteren rechten Bildschirmrand, da es sich um ein 4K Video handelt. Der letzte Große Trip.


Bestimmt wollen manche von euch jetzt wissen, wie es in Abu Dhabi weitergeht und was aus dem Projekt geworden ist. Ich würde aber lieber erstmal mit der Verschiffung meines Autos anfangen. Dem Projekt, was mich am meisten Zeit und Energie gekostet hat. Aber so viel vorweg, es war jede Mühe wert.

Als für mich feststand, das ich wieder nach Deutschland gehen würde, musste ich mir Gedanken machen. Wie kriege ich den Hausrat, den ich aufgebaut hatte, nach Bad Homburg? Ebenso wie veräußere ich am besten mein Auto? Für den Hausrat gab es 3 Möglichkeiten, entweder ich würde alles veräußern, es per Luftfracht schicken oder per Seecontainer. Für das KFZ gab es dementsprechend auch 2 Varianten. Entweder es zu verkaufen oder zu verschiffen.

In Abu Dhabi geschieht vieles Online und so war es ein einfaches die Marktwerte der Fahrzeuge zu prüfen oder gar zu verkaufen dank Dubizzle.com und Co. Im großen und ganzen war der Markt aber mit allem Möglichen überschwemmt und da die Entlassungswelle das Land fest im Griff hatte, sah ich es nicht ein mein KFZ weit unter wert zu verschleudern für schnelles Geld. Andere, die ihr KFZ mit Krediten gekauft hatten, nahmen meist den radikaleren Weg. Man fuhr damit zum Flughafen, stieg in den Flieger, mit dem Plan nie wieder zurückzukehren und überließ das Auto einfach sich selbst im Flughafen Parkplatz. Ich fuhr in dieser Zeit öfters zum Flughafen um Kollegen und Freunde zu verabschieden und jedesmal waren die Parkhäuser mit dutzenden neuer dieser zurückgelassenen Autos überfüllt. Sie wurden wohl alle 3-4 Wochen entfernt um Platz für neue zu machen. Es war echt Schade um das ein oder andere Modell.

 


Dies war auf jeden Fall auch keine Option für mich. Also recherchierte ich, bis ich die passende Spedition gefunden hatte und bereitete alles vor. Ich lies nochmal einige Teile neu lackieren, die durch Wüstensand und Steine in Mitleidenschaft gekommen waren, machte eine Politur-Kur und ließ mich doch tatsächlich noch zu einer Folierung hinreißen. Ganz ans Original angelehnt, im Scirocco GTS Style. Alles zusammen zu Preisen, wo man hier in Deutschland nichtmal die Frontschürze lackiert bekommen hätte. Qualität gab’s trotzdem.

Mir gefällt es richtig gut und mal schauen wie lange es drauf bleibt. Der klare Vorteil von Folie. Heute im Februar 2018 hält sie immer noch wie am ersten Tag. Mal schauen ob das so bleibt.


Danach ging alles ganz schnell und ich hatte mal wieder für alles zu wenig Zeit eingeplant. Mein Spediteur verschiffte mein Auto von Dubai aus, da hier der größere Wirtschaftsumschlagplatz war. So kam es dann, dass ich die ganze Nacht beim Folierer stand, morgens um 5 Uhr fertig war und um 8 Uhr schon wieder 130 km nach Dubai fahren musste, um das Auto pünktlich zur Verladung abzugeben. Glücklicherweise ergab sich noch ein freier Containerplatz auf der Maersk Shams.

Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon kein Nummernschild mehr, sondern eine „Blue Plate“, ein sogenanntes Exportkennzeichen. Was aber lediglich nur noch ein Sticker aus Aluminium war. Das Auto abzumelden war auch eine Show der Sonderklasse und wieder in die Kategorie einzuordnen von Passierschein A38 aus Asterix und Obelix. Man merke, in Abu Dhabi muss man den TÜV erneut erfolgreich durchlaufen um ein Auto abzumelden. Lustig war nur, das man in Dubai am Hafeneingang die Version der Blue Plate aus Abu Dhabi nicht kannte und man mir erst den Zutritt verweigern wollte. Die dachten wohl, ich hab mir das selbst ausgedruckt 😉

Und was ist nun aus meinem Hausrat und Gepäck geworden? Einen Großteil habe ich verkauft, ich hatte in Deutschland noch meine Wohnung und brauchte so manches nicht doppelt, aber auch meine Mutter half mir tatkräftig, Sie reiste nach Abu Dhabi und brachte einige meiner Sachen per Flugzeug nach Hause. Vielen Dank dafür! Den Rest stopfte ich doch tatsächlich alles in mein kleines Auto und außer dem Fahrersitz war alles voll. Nicht mal nach hinten konnte man mehr schauen. Aber da ich für die Überfahrt des Autos bezahlte und es grundlegend egal war, was im Auto ist, nutzte ich natürlich jeden Zentimeter. Die meisten Kollegen verschifften es, wie links zu sehen, per Luftfracht.

Wie sieht die Kosten/Nutzen Bilanz aus? Nun ein paar Fakten. Die Verschiffung kostete ca. um die 2000€, TÜV und Zulassung nochmals um die 500€. Zusätzlich lies ich alle Folien in den Scheiben durch in Deutschland zugelassene Folien ersetzen, was ebenfalls 300€ ausmachte. Zusammen also hatte mich der Spaß 2800€ gekostet. Dem gegenüber steht ein Marktwertunterschied von knapp 7000€. Ich würde sagen, das passt! Wenn man vor allem bedenkt, dass ich das Auto seit 2015 habe und es nun hier nur ein bisschen weniger Wert ist, als wie ich ursprünglich bezahlt hatte. Entscheidend bei solch einem Import nach Deutschland und in die EU ist natürlich das Fabrikat. Da ich hier von Anfang an auf VW gesetzt hatte und das Fahrzeug in Portugal produziert wurde war ich damit sicher. Trotz alledem hatte sich VW ganz schön angestellt und mich Monate hingehalten, bis man mir endlich die richtigen Papiere im Wert von 15€ gab, die es mir ermöglichten eine TÜV Abnahme zu machen. Ohne die Papiere wäre es deutlich teurer geworden.  (ca.3500€ extra)

Praktischerweise konnte man das Schiff online 24/7 tracken und genau nachverfolgen, wo es wann war. Und so konnte ich live mitfiebern, wenn denn dann nun mein Auto eintrifft. Es ging von Dubai über ein paar Stationen in Indien, über den Suezkanal, Marokko, die Niederlande bis nach Bremerhaven. Und währenddessen konnte ich mich ganz entspannt zurücklehnen, die letzten Abende in Abu Dhabi genießen und die Abende mit meinen Freunden ausklingen lassen. Es war eine schöne Zeit!



Heute steht mein Auto wohlbehalten bei mir hier in Deutschland im Hof, total integriert und man merkt im die kleine Weltreise gar nicht an. Wolf im Schafspelz 😉 Mein Abu Dhabi Mitbringsel.

VW Scirocco 3 DSG 2.0TSI

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