TAG 628
Als ich so meine Streifzüge durch die verschiedenen Feuerwachen der County’s & Städte dort drüben machte, fielen mir zwei Dinge auf. Erstens: Dass sie zur Wasserförderung auf Storz umgestellt hatten und zweitens: das die Art und Weise, wie sie Wasser fördern sich total unterscheidet von unserer. Gehen wir also mal ins Detail!
Und hier kommt die Armatur ins Spiel, die ich euch beim letzten Feuerwehrbericht vorgestellt hatte und von euch wissen wollte für was Sie gut ist. Wie man auf dem Foto sehen kann, ist auf der einen Seite, der Seite wo das Wasser dem Kreislauf hinzugeführt wird (Hydrantenanschlussseite) die typische amerikanische Gewindekupplung. Aber an allen 3 anderen Seiten befindet sich das bewährte Storz System. Beim Durchmesser der Schläuche reden wir hier von 5″ inch Schläuchen, was zwischen A und F Schlauch liegt. Entschuldigt wenn das jetzt langatmig wird, aber ich versuche es euch gut und anschaulich zu erklären 🙂 . Die Amis werden also über diesen Schlauch bis zur Pumpe versorgt. Danach findet der erste Unterschied zu uns statt, da die Amis keine Leitung mit Verteiler legen, sondern direkt von der Pumpe auf die Angriffsschläuche gehen. Ja richtig gelesen, dort ist es Standard, dass jeder Trupp seinen eigenen Schlauch vom Fahrzeug direkt legt – in 2,5″ inch (B-Schlauch) natürlich. Hier wird auch penibel darauf geachtet, wieviele Schläuche jeder Trupp angeschlossen hat und demnach wird individuell pro Schlauchleitung der Druck berechnet und eingespeist. Es ist tatsächlich dort möglich pro Leitung individuell den Druck zu regulieren und nicht wie bei uns nur den gesamten Output zu regulieren. Nach dem all das gemacht wurde und jeder Trupp mit Wasser versorgt ist, wird das Wasser, was überschüssig an der Pumpe ankommt (Das wird berechnet mit einer Tabelle) ebenfalls verwendet und in Form von 2 weiteren 5″ inch Schläuchen zum Hydranten unter Druck zurückgeleitet. Dadurch entsteht ein Kreislauf, der die Durchflussmenge erhöhen soll und ich denke mal, dass das Prinzip an eine Wasserstrahlpumpe angelehnt ist. Aber auch ich bin mir da nicht ganz so sicher, weil das für mich doch richtiges Neuland war :-D. Falls ihr da mehr Erfahrung mit habt, lasst es mich wissen! Ich schaute jedenfalls wie ein Auto.
Und natürlich kam ich auch nicht drum herum ein paar schicke rote Autos zu knipsen! Also klickt euch mal durch, wie die typischen Fire Engines in der neuen Welt aussehen. Das ist was für’s Feuerwehrherz :-).

Eine Rarität! Die älteste durchgängig besetzte Feuerwache Amerikas. Mit sehr viel Charme und Liebe gepflegt.
Aber auch bei den Feuerwachen gab es einiges zu sehen, vor allem Downtown Charleston. Hier standen richtig alte Backsteinhäuser mit viel Historie dahinter und dem gewissen etwas Charme. Im Umland der Stadt dagegen waren eher die kleineren Stationen anzutreffen, die erst in den letzten Jahren errichtet wurden und dementsprechend modern gestaltet waren. Ich war richtig froh dort eine gute Zeit gehabt zu haben, man war auf jeder Wacher sehr willkommen und wurde sofort integriert und freundlich ernstgenommen. Es herrsche familiäres Umfeld und nachdem ich mich als Mitglied der Feuerwehrbande zu erkennen gab, war die Freude noch größer und die Neugier von anderer Technik seines der Amis auch. Wir hatten viel zu lachen, viel zu erzählen und eine sehr gute Zeit.
Abschließend will ich noch ein paar Worte zum Sullivan Island Fire Department (SIFD) verlieren, was mir gut in Erinnerung geblieben war, weil ich selten so ein hübsches Feuerwehrhaus gesehen habe.
Gelegen auf einer kleinen vorgelagerten Insel ist die Feuerwehr von Sullivan Island beheimatet. Der Spot war sehr bekannt bei en Einheimischen, an jeder Ecke gab es kleine rustikale Bars, Restaurants und sehr amerikanische Holz-Strandhäuser. Die Insel war mehr eine Große Sandbank mit dem einzigen Strand in der Nähe, was heißen will, das ganz Charleston zum Baden hier in der Saison aufkreuzt. Auch hier standen die Tore für Besucher wieder offen.
Dafür das es eine „kleine“ Wache auf einer kleinen Insel war, gab es hier doch alles was man sich als Feuerwehrmann nur erträumen kann. Von großen imposanten Fire Trucks über eine moderne Drehleiter bis in zu einem Strandbuggy und obligatorischen Löschboot. Was möchte man mehr? Und das bei strahlend blauen Sonnenschein und unter Palmen. Hut ab!
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