Stichwort: Tunnel- & Schienenbrandbekämpfung – So lautete der Titel des Lehrgangs, den ich gestern mit Erfolg abschließen konnte. 5 Tage ist der letzte Report of Abu Dhabi her und seitdem war ich wieder fleißig! Nachdem ich von Schicht kam, ging es ohne Umwege direkt an die Feuerwehr Akademie der Emirate, ca. 35 Minuten außerhalb von Abu Dhabi mitten im Dünenmeer. Da war ich nun, von Sandbergen umgeben und mitten im nichts, das weitläufige Gelände der Akademie. Modern, am Puls der Zeit orientiert und mit allem ausgestattet, was an Einsatzfällen im Leben der Emiraties eintreten kann. Das fing bei einem gesamten Hochhaus für Trainingszwecke an, ging über Tunnelanlagen bis hin zu einer Maßstabsgetreuen Feuerwache. Generell waren die Anlage und die Gebäude top gepflegt und haben bei mir einen guten Eindruck hinterlassen.
Aber was führte mich dort eigentlich hin? Es ist nämlich gar nicht so einfach für uns Europäer, hier, für uns begehrte Plätze an diesen Einrichtungen zu bekommen. Nach ein bisschen Hartnäckigkeit und Entschlossenheit für die Sache konnte ich dann doch einen Platz an der Civil Defence Academy ergattern. Vorher hatte ich nie viel Kontakt mit Civil Defence Einheiten. Diese ist die zweite, hier im Lande, parallel zu uns operierende Feuerwehrorganisation und personaltechnisch weit überlegen im Gegensatz zu Abu Dhabi Police’s Spezialabteilung „Quick Intervention Unit“, der ich angehöre.

Abschluss mit Bestnote! Grade A für Chris 😛
Die Schule war auf Brandschützerebene sehr multikulturell aufgestellt. Civil Defence, Quick Intervention Unit und auch EFRC waren dort mit Ausbilder-Kontingenten vertreten und jeder für sich bietet umfassende Lehrgangsangebote über das ganze Jahr verteilt an, wobei der ein oder andere Leckerbissen dabei ist 😀 !
Der Ablauf war klar definiert und so ging es um 07:45 auf dem Appellplatz los mit durchzählen, gerade ausrichten und Strammstehen. Militärischer Drill war hier durch und durch zu spüren und das wurde auch gefordert. Die Klassen (Kurse) waren farblich unterteilt – uns wurde Grau zugeteilt. Neben Grün & Rot, die diese Woche vertreten waren, waren somit 3 Klassen anwesend. Aber zu streng war es auch nicht, ab und zu sorgte ich hier steht’s für Lächler, wenn es beim Durchzählen nicht so klappte meinen Namen richtig vorzulesen. Da stellen sie sich hier gerne schwer an, das CH auszusprechen (Das klingt dann mehr nach SCH).
Inhaltlich war der Kurs auch gut auf die 5 tage durchstrukturiert mit viel theoretischem Wissen, von baulichen Gegebenheiten vorhandener „Cut and Cover Tunnelsysteme“ bis hin zu taktischen Verfahrensweisen der Brandbekämpfung in Tunnelanlagen. Highlight des Kurses war dann noch die Besichtigung des Yas (Island) Tunnels mit angeschlossener Führung durch die zugehörige Operationszentrale und Vorführung der Tunnelentlüftungsanlage bei maximal verfügbarer Leistung – Ich sag nur Sandsturm im Tunnel 😀 ! Generell waren auch hier wieder die Sicherheitsvorschriften hoch und nach etlichen Formularen und der Prüfung unserer Identifikationskarten zur Zugehörigen Organisation, wurde uns Einlass gewährt.
Am fünften Tag gab es noch das zugehörige Exam, um die neu erlernten Qualifikationen zu prüfen – in englisch / arabisch versteht sich. Ich denke, dass sollte jedem klar sein, der mit dem Gedanken spielt hier her zukommen. Englisch ist Pflichtsprache und so wurde der Stoff bilingual vermittelt. Davor sollte man auch nicht zurückschrecken, gerade wenn man im Ausland lebt. Ich sehe es als gute Weiterbildung meiner Englischkenntnisse, da auch ich wieder neue Wörter in meinen Wortschatz aufnehmen konnte. Eine erfolgreiche Woche!
Kategorien:Arbeiten im Wüstenstaat
Hallo Chris, finde es echt sehr vorausschauend, das bei Euch solche Übungen und Trainingseinheiten fest eingeplant sind. Auch mit Blick auf weitere Projekte, die bereits geplant oder im Bau sind. Denn gerade durch solche Maßnahmen entsteht die Sicherheit, die man im Ernstfall braucht, um zügig eingreifen zu können.
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