Reisen durch's Land

Unterwegs im persischen Golf. Neue Inseln warten auf uns!

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Die Nordküste von Delma Island. Der nördlichste Punkt, den man in der Western Region mit dem Auto erreichen kann.

Ich habe eine Landkarte. Eine große, rechteckige Landkarte die mit all den Orten vollgekritzelt ist, an denen ich schon in den Emiraten war. Diese Karte habe ich in meinem Kopf – sozusagen vor meinem geistigen Auge. Und diese Karte hat immer noch weiße Flecken….. Weiße Flecken die gefüllt werden wollen! Lasst sie uns füllen 🙂

DSC_6071Dieses mal habe ich meinen Blick wieder auf die See geworfen, genauer gesagt auf den persischen Golf vor der Westküste des Landes. Sir Bani Yas Island (Hier klicken) hatte ich euch schon am Anfang dieser Reise vorgestellt. Aber was ihr bis jetzt noch nicht wusstet, diese eine Insel hat eine Nachbarinsel! Delma / Dalma Island ( Das wird mal so, mal so geschrieben – scheinbar weiß das keiner genau 😉 ) liegt nordwestlich von Sir Bani Yas aus und ist über den Großen Hafen auf der Halbinsel „Jebel Dhanna“ per Fährverbindung an die Zivilisation angeschlossen. Und damit liegt die Insel sozusagen vor den Toren Ruwais’s. Eine Entdeckung wert, oder etwa nicht?


Gegen 8:20 ging es los. Nicht weit entfernt, nur einige Kilometer, lag der Hafen im morgendlichen sonnengelben Schimmer. Wir (David war wieder mit am Start) kauften Tickets im Fährbüro und dann verfrachteten anschließend unser Auto Sachgemäß auf der großen Fähre. Ab da hieß es dann, entspannt zurücklehnen und die 1,5 stündige Fahrt über sich ergehen zu lassen. Sicherheitsvorschriften wurden hier landestypisch verfolgt und so wurde auf dem Parkdeck kein Auto gesichert, und erst recht nicht auf eine gleichmäßige Verteilung geachtet. Und so wie es hier scheinbar üblich war, blieben alle in ihren Autos sitzen mit laufenden Motor & aktiver Klimaanlage. 10:30 zeigte die Uhr – Wir waren da!

 

„Willkommen auf Delma Island“ prangte ein großes Schild und begrüßte uns damit auf der kleinen traditionsreichen Fischerinsel. Doch leider kam danach nicht mehr viel. Wir hatten mehr erwartet, also machten wir uns erst einmal mit dem Straßennetz vertraut, was wirklich nicht lange dauerte! Ein paar Kreisel waren im „Stadtkern“ (Dorfkern? Nein nicht mal das konnte man sagen!) verteilt und auf großen Straßenschildern prangten die Highlights der Insel. Unter anderem war hier sehr groß der Begriff „RING ROAD“ hervorgehoben und diese Straße wollten wir auch nicht verpassen. Wir dachten uns, das wird zur Einführung gut sein und so fuhren wir auch auf dieser Straße weiter. Es war sozusagen die Route 66 der Insel die an allem sehenswerten vorbeiführte was es hier so gab. Unter anderem Sand, Strand, Meer und noch mehr Sand und nach ganzen 18 Kilometern hatten wir die Insel doch tatsächlich umrundet. Zu eurer Information: Im Schnitt hat Delma Island einen Querschnitt von 5 Kilometern. Wir waren also schwer enttäuscht aber immerhin gab es ein Krankenhaus, eine Polizeiwache und eine Feuerwache. Was sich auch jeglicher Logik entzog, war der Fakt das die Ring Road, obwohl sie durchs nichts führt und kein Gebäude an ihr stand und auch keinen weiteren Zweck erfüllte, komplett auf voller länger mit Beleuchtungseinrichtungen ausgestattet war. Scheinbar eine andere Art der Hochseeschifffahrtskennzeichung – So kann man sich Leuchttürme sparen.


Zu guter Letzt und nachdem wir auch im Inselinneren und dessen Gebirge waren (Immerhin 100m über Null), wollten wir anschließend noch baden gehen. So entdeckerisch wie wir waren, kam auch relativ schnell die Retourkutsche indem wir uns so richtig schön volles Rohr am Strand in den Dünen festfuhren. Ich muss sagen, das Wasser war schon einladend türkis und die Bucht schön, das bringt aber alles nichts wenn man fluchend Sand umgräbt mit seinem Vorderrad angetriebenen Volkswagen auf gleichbleibender Stelle. David war dann da mehr so in Selfie Stimmung, ich konnte mich nicht ganz dafür begeistern dank grummelnder Wut im Bauch 😀 Aber unser lieber Gott wacht ja über uns und Inshalla (Wenn Gott will) wie hier alle sagen traf dann auch unser Schutzengel ein. Zwei junge einheimische Mädels kamen zufällig auf ihrer Spazierfahrt um die Insel im SUV vorbei. Meines Erachtens hatten die zwei sicherlich noch keinen Führerschein, wenn sie denn überhaupt schon die Schule abgeschlossen hatten – aber wo kein Kläger, da kein Richter auf einer einsamen Insel 😉 Vernetzt wie die Emiratis eben sind, organisierten sie kurzerhand ihren Papi + Freund die uns dann kurzerhand mit ihrem Jeep aus der Patsche halfen. Freundlich in jeder Lebenslage können die Emiratis sein 🙂

Da wir jetzt schon mal hier waren, ging es natürlich auch baden aber der Spaß war nur halb so lustig wie wir uns das gewünscht hätten. Bei Wassertemperaturen von 36°C und Flachwasser machte es nicht ganz so viel Spaß. Danach ging es direkt zur inseleigenen Tankstelle mit einer halben Sanddüne im Unterboden und einer Wagenladung Wüstenstaub. Ab in die Waschstraße hieß es für uns und als wir bei der Putzstation anhielten und die Türen öffneten, rieselte es nur so heraus aus allen Ritzen. Die Jungs schauten nicht schlecht, die das Auto aussaugen sollten aber mit einem guten Trinkgeld waren auch sie glücklich. Danach ging es mit einem grummeligen Chris wieder Richtung Ruwais. Diese Insel erhält definitiv keine Weiterempfehlung und keine „Chris Thumb’s up“ Auszeichung. Bis zum nächsten Mal liebe Leser!

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